Ressourcenschutzprogramm Gimmiz

Trinkwasserschutz und landwirtschaftliche Produktion schliessen sich nicht aus. Dies beweist das Ressourcenschutzprogramm Gimmiz, welches die Wasserverbund Seeland AG gemeinsam mit den örtlichen Bauern, dem Bund und dem Kanton ab 2011 erfolgreich eingeführt und damit die Trinkwasserqualität verbessert hat. Es hat sich ein freiwilliges System etabliert, welches, gestützt auf Beitragszahlungen nach Art. 62a Gewässerschutzgesetz, zu einer Extensivierung der Landwirtschaft geführt hat. Die Finanzierung ist bis 2028 sichergestellt und auch darüber hinaus in Aussicht gestellt.
Zusammenarbeit mit Landwirtschaft
Nachhaltigkeit
Grundwasserschutz

Projektübersicht

Das seit 2011 laufende Ressourcenschutzprogramm für die Grundwasserfassungen Gimmiz ist erfolgreich. Die Nitratwerte sind gesunken und auf tiefem Niveau konstant.

Aus der grundwasserschonenden, extensiven Flächenbewirtschaftung im Projekt-Perimeter (freiwillige Vertragsprogramme gem. Gewässerschutzgesetz Art. 62a) ergeben sich für die Bauern Ertragsausfälle (aktuell rund 40 Projekt-Betriebe, landwirtschaftliche Nutzfläche von ca. 160 ha). Sie werden diesen abgegolten (rund einen Viertelmillion pro Jahr, gegen 80% vom Bund, Rest durch Wasserverbund Seeland AG und Kanton Bern).

Dieses Finanzierungsprinzip ist bis 2028 gesichert. Damit die Bundesbeiträge auch nach 2028 (unbefristet) fliessen, müssen der Kanton Bern und damit die involvierten Gemeinden (Aarberg, Bargen, Bühl, Kappelen und Walperswil sind entweder im Perimeter des Ressourcenschutzprogramms und/oder beziehen Trinkwasser von Quellen im Wirkungsbereich desselben) verbindlich sicherstellen, dass die Nitratwerte tiefbleiben.

Alle Updates zum Projekt

29.10.2024

Jahresbesprechung 2024

Am 29.10.2024 fand die Jahresbesprechung zum Ressourcenschutzprojekt Gimmiz statt, an der sich jeweils das Planungsteam mit Vertretern der Wasserversorgung, des Kantons und der Landwirtschaft über das vergangene Kulturjahr und über Verbesserungsmassnahmen berät. Die an der Besprechung aufgezeigten Ergebnisse und die aktuelle Grund- und Trinkwasserqualität zeigen, dass die Bemühungen zu einer gewässerschonenden Bewirtschaftung weiterhin als Erfolg gewertet
werden können. Die Entschädigungsbeiträge von Bund, Kanton und der Wasserverbund Seeland AG an die am Projekt teilnehmenden Landwirte betrugen für das Kulturjahr 2024 gesamthaft rund 286’000 CHF.

1.2.2022

Verlängerung mit 3. Projektphase (2023-2028)

Um die ökologische Bewirtschaftung des Zuströmbereichs der Grundwasserfassungen in Gimmiz zu erhalten, hat sich der Verwaltungsrat der Wasserverbund Seeland AG im Januar 2022 für eine Fortsetzung des Ressourcenschutzprojekts Gimmiz ausgesprochen. Das Bundesamt für Landwirtschaft und der Kanton Bern hat daraufhin die nächste 6-Jahresperiode ebenfalls genehmigt und der beantragten Verlängerung des Ressourcenschutzprojekts Gimmiz zugestimmt. Das Projektgebiet umfasst rund 162 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, wovon 146 ha ins Nitratprojekt intergiert werden konnten. Weiterhin Hauptmassnahme ist die «Stilllegung» von Ackerfläche hin zu Naturwiese. In der dritten Projektphase werden 101 ha als Naturwiese, mehrheitlich als extensive Wiese bewirtschaftet. Die grosse Teilnahme am Projekt zeigt die Akzeptanz und das Verständnis für die Massnahmen seitens der Landwirtschaft.

1.3.2016

Verlängerung mit 2. Projektphase (2017-2022)

Nachdem im Frühling 2016 das Beitragsgesuch für die zweite Projektphase an den Bund gestellt worden ist, haben die Bundesämter für Landwirtschaft (BLW) und Umwelt (BAFU) die nächste 6-Jahres Periode genehmigt und der beantragten Verlängerung des Ressourcenschutzprojekts Gimmiz erfreulicherweise zugestimmt. Von den betroffenen 45 Landwirtschaftsbetrieben aus den Gemeinden Walperswil, Kappelen, Bargen und Aarberg nehmen 42 ganz oder teilweise mit ihren Grundstücken am Projekt teil.

1.11.2008

Beginn der 1. Projektphase (2011-2016)

Im November 2008 reichte die neu gegründete Interessengruppe "Ressourcenschutz Gimmiz" mit Vertretern der Wasserversorgung, des Kantons, der betroffenen Landwirten sowie Fachpersonen ein 1. Gesuch für die finanzielle Unterstützung durch den Bund ein. Das Gesuch wurde gutgeheissen, womit mit dem Bundesprogramm gem. Gewässerschutzgesetz Art. 62a erstmals begonnen wurde. 44 Landwirtschaftsbetriebe haben im Herbst 2010 mit dem Kanton und der Wasserverbund Seeland AG einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, der sie verpflichtet, die Landwirtschaft so zu betreiben, dass die Beeinflussung des Trinkwassers minimiert wird. Dafür werden sie durch Bund, Kanton und WVS finanziell entschädigt.

22.8.2007

Lacierung von freiwilligen Bewirtschaftungsbeiträgen

Da die Nitratwerte seit 2006 anstiegen, lancierte die Wasserverbund Seeland AG am 22. August 2007 mit der Unterstützung der Fachstellen vom Kanton Bern für die im Zuströmbereich der Trinkwasserfassungen tätigen Landwirte freiwillige Bewirtschaftungsbeiträge für nitratsenkende Winterbegrünungen. Diese Massnahme findet rasch Anerkennung: Von den 50 ha werden bereits rund 27 ha mit einer Gründüngung oder Zwischensaat bepflanzt und 12 ha bedürfen keiner Massnahme, weil sie bereits für das nächste Jahr angepflanzt sind.